Zu den berühmtesten Mitarbeitern der MTU Aero Engines zählt Robert L. „Silver Fox“ Stephens (1921-1984), einer der amerikanischen Luftfahrtpioniere des 20. Jahrhunderts. Nach Abschluss seines Ingenieurstudiums an der Universität von Texas trat er 1943 in die US-Luftwaffe ein. 1952 startete „Silver Fox“, wie er wegen seines Haarschnitts genannt wurde, seine Karriere als Testpilot an der Edwards-Luftwaffenbasis in Kalifornien. Dort wurde er 1963 Testdirektor, Chef- und später Rekordpilot für das unter Verschluss entwickelte Mach-3-Überschallflugzeug Lockheed SR-71, die legendäre „Blackbird“.
Am 1. Mai 1965 erzielte er den Weltrekord für Geschwindigkeit und Höhenflug mit der Blackbird-Testversion YF-12A. Er und sein Copilot erreichten über eine Strecke von 17 Kilometern in einer Höhe von 80.257 Fuß (24,5 Kilometer) eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 2.070 Meilen pro Stunde (3.188 Stundenkilometer oder knapp Mach 2,6).
Der MTU gelang es 1973, Stephens als Repräsentanten für Nordamerika zu gewinnen. „Damals“, so erinnert sich Franz Weinzierl, bis zum Ruhestand leitender Vertriebsmitarbeiter und Projektleiter für den Aufbau der zivilen Instandhaltung bei der MTU, „war die MTU weder bei den Airlines noch in der Flugzeugindustrie bekannt. Das änderte sich mit Stephens. Er war ein Nationalheld mit zahlreichen Auszeichnungen und hatte ungehinderten Zutritt zu allen Größen der US-Luftfahrtindustrie.“